400 lunas emocionadas in Lalín
Die Reise des Dr. Erdel Verlag Teleskops geht weiter. Nach der ersten Station im Observatorium in Forcarey, Galicien ist es nun - ebenso wie die restliche Ausstellung, die im Juni 2009 erstmals in unserer Galerie gezeigt wurde - im städtischen Museum "Ramón María Aller" in Lalín zu sehen.
Juan Fernando de Laiglesia ist außerordentlich zufrieden, dass die Schau, die den drei Astronomen Galileo Galilei, Johannes Kepler und Ramón María Aller gewidmet ist, nach Regensburg nun auch in Lalín einem größeren Publikum öffentlich zugänglich ist. Auf die Bemerkung eines Journalisten, dass diese Ausstellung eher einen wissenschaftlichen als künstlerischen Eindruck erwecke, antwortet Juan Fernando mit einem verschmitzen Lächeln. Ja, es stimme schon, in dieser Schau sei von allem etwas dabei. Das Vermengen der verschiedenen Kunstformen, der Dialog, der daraus entstehen kann, ist etwas, was ihn schon seit längerer Zeit intensiv beschäftige.
Der Umgang mit der Kunst ist heute ein gänzlich anderer als noch vor ein paar hundert Jahren. Die Kunst hat aufgehört, sich in festen Mustern zu bewegen und ist daher eine "ständige Überraschung", an der wir alle teilhaben können. Der Künstler macht sich dafür stark, mit der Zeit zu gehen und sich mit den Fragen zu beschäftigen, die momentan relevant sind.
Die Frage, welche Konsequenzen die zunehmende Technologisierung und die schnelle Verfügbarkeit jeglicher Information für die Wahrnehmung des Menschen hat, greift Juan Fernando auf das Schönste im Dr. Erdel Verlag Teleskop auf. Er setzt dem durch Technik und Wissenschaft verfeinerten Blick die direkte, unmittelbare Anschauung entgegen. Es ist der dem Menschen angeborene, ursprüngliche Blick, der uns aufgrund der vielen Hilfsmittel fast schon wieder fremd geworden ist, uns überrascht und fast schon wieder symbolisch zu deuten ist.
Den Besuchern der Vernissage in Regensburg im Juni 2009 demonstrierte Juan Fernando dies in einer wunderbaren Perfomance. Gleichzeitig zeigte er, dass sich der Umgang des Bildhauers mit seinem Material gewandelt hat. Er sieht die plastische Kunst weniger als Abbildung, sondern vielmehr als kritische Interpretation des uns alle umgebenden Raums. Die essentielle Aufgabe eines Künstlers besteht für Juan Fernando de Laiglesia darin, eine "Vision" der Gegenwart zu entwerfen.