Zettelkasten in Volker Pfüllers Atelier
"Fingerübungen" nennt Volker Pfüller sie. Die Rede ist von DIN A6 großen Blättern, auf denen der Künstler seine (Um-)Welt erforscht: Tiere, Präparate, Karten, Menschen, Gesichter, Gesten, und all das oft im Wechselspiel mit Typographie, object trouvée - wie bei der Verwendung schon beschriebener Postkarten, Kuverts usw.
Das sieht so spielerisch und gehaucht aus - ist aber genau geplant. Ähnlich wie Leinwände grundiert Pfüller oft die verwendeten Blätter - gibt eine Grundstimmung vor und bereitet das Blatt vor. Mehr noch nicht - manchmal vielleicht ein Muster oder ein paar Striche. Anschließend kommt es in den Zettelkasten und ist bereits im Kopf des Künstlers. Der greift - wie bei Literaten nicht selten - im geeigneten Moment zum Zettelkasten - und was dann entsteht, wirkt so mühelos wie ein Zauberkunststück.
Vorbereitete Blätter zu "Fingerübungen" Volker Pfüllers. (Fotos: Wolf Erdel)