Hasso von Henninges: 300 Farbfelder
9. September - 14. Oktober 2011
Hasso von Henninges ist zur Eröffnung um 20 Uhr anwesend.
Für die Ausstellung in der Galerie Erdel erstellte Hasso von Henninges eigens „300 Farbfelder“. Sie bilden ein Ensemble von 60 schmalen horizontalen Farbstreifen in einem einheitlichen Format von je 8,5 x 50 cm und weisen eine von Bild zu Bild gleichbleibende Flächeneinteilung mit 5 farbigen Rechtecken auf.
Die Farbfeldbilder stehen zum einen für sich, funktionieren also als Einzelstücke, und sind zugleich Teile eines übergeordneten Ganzen. Als solche betonen und strukturieren sie die große Galeriewand, die dadurch zu einer Fläche eigener Art wird und dem Ausstellungsraum eine neue Dimension gibt.
Die Farbfelder sind in schwarz, weiß und in graubunten Farben bzw. Erdfarben gehalten. Farbtheoretisch bilden diese Farben einen eigenen, breit gefächerten Farbbereich, der sich vom lichten Ocker, über Orange, Rotbraun, Sepia, Grauviolett, Blauschwarz bis hin zu den erdgrünen und grauen Farben erstreckt.
Alle Bilder wurden mit Pastellkreide auf Papier gemalt, das dann auf einen Sockel montiert wurde. Die Oberflächen wirken sehr stofflich-samtig, sind wie Erde und verletzbar wie Schmetterlingsflügel.
Für von Henninges sind diese Farben von besonderer Bedeutung. Sie erinnern ihn an Landschaft und Natur, an das sich zwischen dem Hellen und dem Dunkeln entfaltende Leben.
Die Bilder sind hiervon inspiriert, sie sind jedoch keine Illustrationen. Hasso von Henninges, der ein Vertreter der Konkreten Kunst und Farbfeldmalerei ist, geht es in erster Linie um die Farbe als solche, um ihren Klang und um ihre Interaktionen. „Ich will der Farbe eine Form geben, ohne sie der Form und damit der Bedeutung zu opfern“, lautet sein künstlerisches Selbstverständnis.
Hasso von Henninges, 1943 in Berlin geboren, promovierte an der Universität Berlin in Philosophie und kam nach langjähriger Tätigkeit als Sozialwissenschaftler zur Kunst. Heute lebt und arbeitet er in Nürnberg, Berlin und Lanzarote.