Zhao Bin: solus eris
Zhao Bin: solus eris
28. Oktober - 11. Dezember 2021
Zhao Bin: Giselastraße, Öl auf Leinwand, 2021
Eröffnung am 28. Oktober 2021 im Schaulager - Am Schallern 4 - um 19 Uhr.
Am 11. November 2021 laden wir um 19 Uhr zu einem Künstlergespräch mit Zhao Bin ein.
Zhao Bin reagiert sensibel auf gesellschaftliche Strömungen und Stimmungen. Er thematisierte Mitte der Nullerjahre die Gamifizierung vieler Lebensbereiche, indem er Menschen als Spielfiguren mit Smiley-Kopf und einem Symbol für ihren Energiestatus durch die Kunstgeschichte und andere Lebenssituationen reisen ließ.
In den 2010er Jahren sorgte er mit seiner Serie "Mega-Cities" bei Museen in China und Korea für Aufsehen. Die großformatigen Arbeiten vor einer prototypischen Skyline einer asiatischen Stadt haben apokalyptische Anklänge. Menschen leben auf engstem Raum zusammen, betäuben sich mit Suchtmitteln, die Sitten sind rauh, die Hochhäuser gleichen Schlafschachteln.
Zhao Bin entwickelte in einem nächsten Schritt 2018 sein Werk weiter und machte die inszenierte Selbstdarstellung in Form von Selfies und Social-Media-gerechten Identitäten von jungen, reichen, schönen Menschen zum Thema. Zu dieser Zeit tauchte zum ersten Mal der Panda als Symboltier in seiner Malerei auf. Der Panda dominiert noch immer als zentrale Figur seine aktuelle Malerei.
Verändert hat sich das Setting: Wir finden den Panda nun nicht mehr an Szene-Stränden des Möchte-auch-gern Jet-Sets, sondern der Panda ist nun zurückgeworfen auf sich selbst. Er ist konfrontiert mit der Leere. Ob sich diese Abwendung von den Äußerlichkeiten der Welt positiv auswirkt oder ob die plötzliche Abwesenheit von Lärm und Stream eine Last darstellen, bleibt in Zhao Bins neuen Arbeiten ambig.
Pressestimmen
Claudia Böckel: "Einsamkeit und Ferne für Pandabären" in: Mittelbayerische Zeitung, 3. November 2021
Christian Muggenthaler: "Die verlorene Symbolfigur" in: Regensburger Zeitung, 5. November 2021
Dr. Bernd Lorenz: www.party.at/Kulturnachlese