15. Ich ging in Gedanken noch einmal die Schriften Keplers und das Vermächtnis des Pythagoras der "Musik der Sphären" durch, und dachte nach, warum jener für den Schritt von der Astrologie zur Astronomie steht. Auf einem großen Tisch im Atelier verteile ich all die weissen Scheiben und erforsche die Beziehungen, in denen die Scheiben zueinander stehen. Ich kaufte einige Plastikteller und begann, deren Schatten auf die anderen Kreisformen zu projezieren.
16. Ich begann mit einer Serie von Gemälden auf diese Kugelmodelle. Während der nächsten Tage schuf ich davon einen Zyklus in verschiedenen Farben, Materialien und Formaten. Ich zog Weltraumbilder zu Rate und ging die Mondkrater durch, dabei entdeckend, dass einer davon nach Ramon María Aller benannt ist.
17. Ich besorgte mir mehr runde Bleche von unterschiedlichem Durchmesser und das Atelier wurde zunehmend von einer Vielzahl von Planeten, Satelliten oder Monden bevölkert. Was die Planeten angeht, so interessierte ich mich da vorwiegend für die Monde. Noch an diesem Nachmittag las ich die das 4. Kapitel der religionsgeschichtlichen Abhandlung von Mircea Eliade: „Der Mond und die Mystik des Mondes“. Ich beschäftigte mich weiter mit Mondfotografien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Darstellung von Eklipsen: mich beschlich das Gefühl, das hatte ich alles schon als Kind gesehen. Ich fotokopierte eine Seite, die detailliert die Raketenstarts von Forschungssatelliten und ihre Umlaufbahnen zeigte.