Juan Fernando de Laiglesia: "Una colección de acróbatas"
Juan Fernando de Laiglesia (Mitte) mit Pilar Hammer (links) und Antonia Kienberger (rechts) sowie den beiden Galeristen Ludwig Hammer (rechts) und Wolf Erdel (links) bei der Eröffnung (Foto: L. Hammer)
In der Ausstellung der Galerie des Dr. Erdel Verlags zeigt der spanische Künstler Juan Fernando de Laiglesia vom 11. April bis zum 16. Mai 2008 eine Sammlung von Arbeiten der letzten drei Jahrzehnte (1978 – 2008), in denen er sich mit der Welt der Zirkusleute, Akrobaten und Träumer beschäftigt. Die Anthologie lässt einerseits den Wandel der Wahrnehmung während eines Künstlerlebens, andererseits die persönliche Konstanz und Handschrift beobachten, die bei all diesen Wandlungen immer erhalten bleibt.
Alle Arbeiten (Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen) stellen die menschliche Komödie - symbolisch für die Dynamik des Seins - dar.
Die Werke der Ausstellung drücken diese Dynamik auch körperlich aus. Da gibt es Gemälde, die sich in wenigen Minuten zusammensetzen und wieder dekonstruieren lassen, Zeichnungen, die man einrollen kann, um sie leichter transportierbar zu machen, Skulpturen, die aus Alltagsmaterialien geschaffen wurden und sich ebenfalls ohne Aufwand zusammenbauen und wieder zerlegen lassen – als wäre all das für den Zirkus oder ein Nomandenzelt gedacht. Eine heiter-ironische Version des heutigen Wertesystems.
Die Ausstellung nimmt den Betrachter auf zwei Gedankenreisen mit: Den Weg, den Juan Fernando de Laiglesia als Künstler während dreier Jahrzehnte gegangen ist und die Reise der Wahrnehmung, zu der wir eingeladen werden, um das Gleichgewicht zwischen Medium und Sujet aufzuspüren. Die Mobilität unseres Daseins und die Dynamik der globalen Entwicklung führen dazu, dass nicht nur Telefon und Computer tragbar sein sollten, sondern auch die Malerei, die Skulptur und die Zeichnung. Unser momentaner europäischer Lebensstil bringt uns vielleicht zu der Erkenntnis, dass das Nomadentum eine sehr kluge Lebensform ist.