Zhao Bin: Superman der anderen Art

Ikone aller Superhelden

Zhao Bin: Bilderzyklus Superman

Die Serie Superman entstand im Jahr 2007. In diesem Bilderzyklus setzt sich Zhao Bin unter ganz neuen Aspekten mit der Ikone der abendländischen Werbe- und Medienwelt auseinander. Mit Superman stellt Zhao Bin beeindruckend unter Beweis, wie sehr er in der östlichen und westlichen Bilderwelt gleichermaßen fest verwurzelt ist.

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Das Bild von der Welt

Doch geht Zhao Bin über die bloße Aneignung der kulturellen Bilderwelten des westlichen Comics weit hinaus. Er nimmt die stereotype Bildsprache und Handlungsstruktur des us-amerikanischen Comichelden Superman auf, der paradigmatisch für das starke Streben nach Individualtät, Überlegenheit und Macht in der westlichen Kultur steht und seine Kraft dafür verwendet, Schwächeren zu helfen.

Der Handlungsaufbau in den Gemälden, die aus 4-6 Einzelbildern bestehen, folgt dem genretypischen Muster der radikalen Vereinfachungen gesellschaftlicher Strukturen, mit dem feinen Unterschied, dass Zhao Bins Superman sich nicht nur von ethisch-moralischen Prinzipien leiten lässt. Bei der Darstellung von Konflikten lenkt Zhao Bin nicht von deren politischen und ökonomischen Ursachen ab, sondern macht sie mit oft beklemmender Deutlichkeit anschaulich.

Welt(en)bild(er)

Zhao Bins Superheld besitzt eine ebenso massive Körperlichkeit wie das Original. Doch im Gegensatz zum Urbild ist der athletisch-muskulöse Körper stark mit Sexualität aufgeladen. Zhao Bins Held setzt seine Tatkraft bei weitem nicht nur zum Wohle der Menschheit ein. Er zögert nicht, sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen oder seine Begehrlichkeiten, wenn nötig mit Gewalt, zu befriedigen.

Ein Tabubruch, der im Genre der us-amerikanischen Comic-Popkultur (bisher) niemals möglich war. Doch die Figur des Superman ist so fest im kulturellen Gedächnis verankert, dass die Identifikation mit dem Helden unhinterfragt geschieht. Das reflektierte Denken kann mit den gewohnten Seh- und Interpretationsmechanismen nicht Schritt halten. Erst im weiteren Betrachtungsprozess erfolgt die unangenehme Ernüchterung, dass diese Figur nicht der gute Clark Kent ist.

Symbolkraft und Transformationkraft

Die Symbolfunktion des Helden ist ausgehebelt. Der Zeichenkörper Superman nicht mehr eindeutig. Die Bedeutungshoheit der westlichen Kultur nicht mehr zweifelsfrei anerkannt. Damit ist auch die bequeme Vorstellung, die westliche Kultur stünde für universelle menschliche Werte und Freiheit an ein Ende gelangt.

Doch kein Grund zum Klagen. Wo in Stein gemeißelte Bedeutungsinhalte - die allesamt konstruiert und kollektiv akzeptiert sind - zu erodieren beginnen, öffnen sich auch wieder Spielräume für Diskussionen und die Neubestimmung von gesellschaftlichen Diskursen. Ein hoffnungsfroher Ansatz in Zeiten der Globalisierung, in dem die Euphorie längst schon der Angst und dem Bestreben nach Ab- und Ausgrenzung gewichen ist. Das spielerische Ausloten von Grenzen hat unendlich viel Charme und die Konfrontation mit unseren eigenen unhinterfragten Denkschemata ist uns allen allemal angemessener als das physische Austragen von Konflikten mit unseren Mitmenschen.

In diesem Sinne, mögen wir alle sehen üben. Immer wieder.

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