Renate Christin: "Farben Europas"
23. September - 29. Februar 2024
artspace Erdel, Fischmarkt 3
Eröffnung 23. September 2023 um 19 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin
Aus der Serie Straßen in Europa, 2023
Als 1989 der Eiserne Vorhang fiel, war Renate Christin bereits eine etablierte Künstlerin. In ihrer neugierigen und offenen Art erfasste sie intuitiv, welche großen kulturellen Chancen in der Öffnung des osteuropäischen Raums lagen, der nun wieder zugänglich wurde. Auf ihren Reisen und Künstleraufenthalten in ganz Europa baute Renate Christin als Pionierin zahlreiche Beziehungen zu Künstlerinnen und Künstlern und Kunstinstitutionen auf. 1996 gründete sie mit Kolleginnen aus Salzburg, Florenz und Regensburg die Künstlergruppe SaFIR. Im gleichen Jahr wurde ihr der Kunstpreis der Masaryk's Academy of Arts in Prag verliehen. Herausragende Kunstaktionen waren ihr Projekt "Straßen Europas" und "Gemeinsames Haus Europa", für das Frau Fr. Dr. Hildegard Hamm-Brücher die Schirmherrschaft übernommen hatte.
Als Künstlerin ist Renate Christin eine Grenzgängerin zwischen abstrakter und figurativer Malerei. Eine Fülle von Inspirationen - die sie auf ihren vielen Reisen sammelte - sind die Quelle ihres Werks. Ihre Acrylbilder sind Imaginationen voller Kraft und Sensibilität. Auf Reisen fotografiert sie, macht Skizzen. In ihrem Atelier schöpft sie aus ihren Erinnerungen. Das ist ein spielerischer, klärender Prozess. Meist collagiert Renate Christin Fundstücke auf der Leinwand. Was absichtslos gefunden wurde, setzt eine assoziative Erzählung in Gang. Auf der Bildebene gibt es keine Hierarchien. Fragmente treten miteinander in einen Dialog. Ihre Malerei ist suggestiv, assoziativ und offen. Die besondere Qualität der Grundfarbe rührt von sinnlichen Eindrücken auf ihren Reisen, von den Orten und Landschaften Europas her. Renate Christin sagt, ihre Bilder mit nur einer Hauptfarbe sind ganz traumwandlerisch entstanden. Die Lebendigkeit der Farben ist charakteristisch für ihr Schaffen. In früheren Werkphasen wählte Renate Christin eine zurückhaltende, gedeckte Farbpalette, die in der Entwicklung ihrer Malerei zunehmend kräftiger und stärker wurde, ohne die erzählerischen Elemente zu dominieren.
Rezensionen
Christian Muggenthaler: "Auf der Netzhaut des Betrachtens" in: Regensburger Zeitung, 29. September 2023, Seite 13.
Peter Pawlas: "Die Regensburger Künstlerin Renate Christin erkundet die 'Farben Europas'" in: Mittelbayerische Zeitung, 29. September 2023.