Juan Fernando de Laiglesia: "Dr. Erdel Verlag Teleskop"
Das "Dr. Erdel Verlag Teleskop" - zentrales Werk der Ausstellung "400 Lunas emocionadas" im Sommer 2009 in der Galerie am Fischmarkt - wurde bei der Vernissage vom Künstler in einer Performance enthüllt und der Galerie übergeben.
Die Skulptur ist eine Hommage an die Entdeckungen Galileos und an die Forschungsarbeiten der Astronomen Johannes Kepler und Ramón María Aller. Sie besteht aus dem "Symbolischen Teleskop" selbst und einem Stativ mit einer Mattscheibe, auf der die Sonnenscheibe aufgebracht ist.
Das Kunstwerk besticht durch seinen Erlebnischarakter: In dem Moment, in dem der Betrachter an das Teleskop herantritt, wird die Aufmerksamkeit auf bevorstehende Entdeckungen gerichtet. Genau dieser Augenblick ist es, in dem die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen, am dichtesten ist. Juan Fernando de Laiglesia zeigt damit, daß diese gespannte Offenheit die Grundvoraussetzung für jede Forschungsarbeit ist und so Entdeckungen erst möglich werden.
Das Teleskop ist das Verbindungsstück zwischen dem unmittelbaren Blick des Auges und den Möglichkeiten der Wahrnehmung, die sich der Mensch durch technische Entwicklungen erschlossen hat. Dies erinnert uns an die komplexen mathematischen Berechnungen des Himmels, die ihren Ursprung in der Frage nach dem Entstehen des Universums und seiner Beschaffenheit hatten.
Im "Dr. Erdel Verlag Teleskop" verbinden sich im Betrachten der Sonnenflecken Philosophie, Emotion und der Versuch, das Wahrgenommene zu verorten. Dabei erinnert uns die Funktionsweise dieser Skulptur daran, dass Dinge, die uns fern sind, uns nicht nur durch das Heranzoomen der Bilder näher gebracht werden, sondern dass wir mit den Dingen vertrauter werden, wenn wir über ihre Bedeutung nachdenken.
Im Rahmen des UNESCO-Projektes zum Internationalen Astronomischen Jahr 2009 - AIA001630, dessen Auftrakt die Ausstellung in der Galerie am Fischmarkt 2009 bildete, werden die Sonnenflecken und vieles andere mehr aus derAusstellung "400 Lunas emocionadas" nun auch an folgenden Orten gezeigt:
Ab 14. November 2009 im öffentlich zugänglichen Observatorium in Forcarey, Galicien. Das Teleskop für das Observatorium wurden in den U.S.A. hergestellt und ist von annähernd identischer optischer Qualität wie das "Hubble-Teleskop", das 1990 von der NASA ins All gebracht wurde. Die Forschungsstätte wird von der Stiftung "Sky, Science and Culture" geführt und verfolgt wissenschaftliche und didaktische Zielsetzungen.
Anschließend wird die Ausstellung "400 lunas emocionadas" in Lalín, Galicien, im Casa-Museo R.Ma Aller gezeigt, danach im Observatorium in Santiago de Compostela, Galicien.
Für die Förderung des gesamten Projektes geht unser Dank an die Universität Vigo und für die finanzielle Unterstützung an das Wissenschaftsministerium der galicischen Regierung.
Wir werden an dieser Stelle weiter darüber berichten.