Wolf Erdel zur Ausstellung Wolfgang Domröse: „Fabelhafte Welt“

Wolfgang Domröse ist in Neugattersleben in Sachsen-Anhalt geboren, sein Studium hat er an der Humboldt Universität in Berlin bei Prof. Wolfgang Frankenstein abgeschlossen, seither arbeitet er seit 1980 als freischaffender Künstler in Johannisthal bei Berlin. Jenes Johannisthal, das eben nicht, wie die Mittelbayerische Zeitung zur Eröffnung der ersten Ausstellung mit Wolfgang Domröse 2005 in unserer Galerie schrieb, ein „Ort ist, der nur in seinem Hirn und seinen Bildern existiert“, sondern es ist ein durchaus realer Ortsteil im Osten von Berlin mit immerhin mehr als 20 000 Einwohnern.

Den Berlinern selbst ist er durchaus ein Begriff, denn hier wurde 1909 der erste deutsche Flughafen eröffnet, und wie Tilman Spengler. Schriftsteller und wissenschaftlicher Mitarbeiter Carl Friedrichs von Weizsäckers, weiß, sagt man in Berlin: „Johannisthaler können fliegen“. Ob das nun allgemein stimmt, weiß ich nicht, die Gedankenflüge von Wolfgang Domröse scheinen es allerdings zu bestätigen.

Das Thema läßt ihn jedenfalls nicht los: Domröses Bilder kreisen um allerhand Stürmisches und um das Fliegen - sein Atelier nahe dem ehemaligen Flugplatz Johannisthal ist da das richtige Basislager für einschlägige Expeditionen. So zeigen seine Bilder allerlei fliegerisches Gerät, mit dem er den Betrachter durchaus beflügeln kann. Nun, auch wenn die geographische Tatsache falsch war, so hat der Redakteur die wichtigere und tiefere Wahrheit bei Wolfgang Domröse klar erkannt. Dommröse ist nämlich in der Lage, in all seiner Umgebung die verschiedenen Schichten der Realität zu erkennen und sichtbar zu machen: das Triviale und Banale ebensowie das Zauberhafte und Märchenhafte: Seine geistigen Väter sind dabei neben dem unvermeidlichen Goethe etwa E.T.A. Hoffmann, Hermann Hesse, und Götz George.

Zurück zur Erde - und zum Lebenslauf von Wolfgang Domröse: ein begeisterter Zeichner und Grafiker - seine Radierungen waren zu DDR Zeiten berühmt, gesucht und stets ausverkauft. Nach der Wende beschäftigte er sich mit Buchillustrationen für den rororo-Verlag, gestaltete die Titelseiten zum renommierten Kursbuch und schuf Bucheditionen in Zusammenarbeit mit der Buchdruckerei Nessing, in Berlin, die im deutschsprachigen Raum die letzte Buchdruck- Schnellpresse im Großformat A-Null betrieb.

Nun zur Ausstellung „Fabelhafte Welt“:

Der bereits zitierte Tilmann Spengler schreibt über die Arbeitsweise Domröses, sie führe in eine „sehr persönliche, jederzeit von anderen Erzählformen unterscheidbare Kunst der Darstellung“.

Wolfgang Domröse arbeitet farbintensiv und vereint auf kleinstem Raum zarten Strich und starke Aussage ebenso wie kraftvolles malerisches Auftreten mit sensibler Beobachtungsgabe. Freiheit im Ausdruck, Hingabe an das Sujet und technische Finesse zeichnen seine Arbeiten aus. Seine Zeichnungen sprühen vor Energie. Oftmals sind es mythische Gestalten oder auch alltägliche Sehnsüchte, die er mit leichter Hand zu Papier bringt, mit der ihm ganz eignen Note der Opulenz – dabei greift er auch gerne auf das Mittel des Goldauftrages zurück, das wir sonst vorwiegend in aufwändigen Werken der Malerei kennen

Unsere Galerie begleitet Wolfgang Domröse nun seit fast 20 Jahren. Ein Geschichtenerzähler mit seinen Bildern, seinen Texten und - nicht zuletzt - seiner Schriftkunst. Über ihn schreibt Tilman Spengler (1995): „... Domröses Kunst ist auch eine Kunst der Kalligraphie, ein bisweilen ernstes, meist aber heiteres Spiel mit der Schrift. Erkennbar ist das an den Botschaften, die er neben, über oder unter seinen Arbeiten hinterlässt ... Da nimmt einer, merkt der Betrachter, den Kunstgehalt von Schrift noch ernst, da bewahrt einer, angesichts des gängigen Verfalls von Schrift zu Informationskürzeln die Würde der Buchstaben, deren Aussage sich eben nicht auf deren semiotischen Gehalt verkürzen lässt“.

Domröse selbst sagt dazu: "Ich denke eben, Kunst soll Spaß machen". Aber der Spaß, der hiermit erzeugt wird, erinnert natürlich an zwei Kunstpaten des Wolfgang Domröse, sie heißen Paul Klee und Horst Janssen. Er ahmt sie nicht nach, vielmehr führt er ihre Arbeit mutig und heiter fort. (Enführung zur Ausstellung , Dezember 2023) -w.e.


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