Goldene Nicas für Beatie Wolfe (GB), Diane Cescutti (FR) und Paul Trillo (US)
Allein 2024 verzeichnete der Prix Ars Electronica 2.950 Einreichungen. Die Goldene Nica in der Kategorie „New Animation Art“ wurde Beatie Wolfe (GB) für ihre Animation Smoke and Mirrors zugesprochen, in der Kategorie „Interactive Art+“ setzte sich Diane Cescutti (FR) mit ihrer interaktiven Installation Nosukaay durch. Unter allen Einreichungen wurde zudem der erste „AI in Art Award“ vergeben, der an Paul Trillo (US) und seine mit Sora, dem Text-zu-Video-Modell von OpenAI, kreierte Animation Washed Out “The Hardest Part” ging. Die Goldene Nica in der österreichweit ausgeschriebenen Kategorie „u19–create your world“ gewann der 17-jährige Jakob Gruber für seine bemerkenswerte Animation Fluten der Freiheit zu den tödlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer.
Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz
Eine Auswahl dieser und weiterer herausragender Arbeiten ist im Rahmen der Prix Ars Electronica Ausstellung von 4. bis 8. September in Linz zu erleben. Die Schau umfasst 13 Projekte und wird erstmals im Lentos Kunstmuseum Linz präsentiert. Weitere ausgezeichnete Werke sowie die Preisträger*innenprojekte der Kategorie „u19–create your world“ sind in der POSTCITY zu sehen.
Die Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz kann individuell oder im Rahmen von vier verschiedenen Führungen besucht werden:
Mittwoch, 4. September 2024, 13:00 bis 14:30 Uhr, lädt Emiko Ogawa (Head of Prix Ars Electronica) zur „Künstler*innentour: Interactive Art+“. Im Mittelpunkt steht das vielschichtige Spektrum interaktiver Kunst, das am Beispiel der in der Ausstellung gezeigten Projekte veranschaulicht wird. Präsentiert und erläutert werden die Arbeiten von den Künstler*innen selbst. Die Führung wird in englischer Sprache angeboten.
Donnerstag, 5. September 2024, 13:00 bis 14:30 Uhr, empfängt Daniela Duca De Tey (Co-Curator Ars Electronica Animation Festival) zur „Künstler*innentour: New Animation Art”. Sie widmet sich den preisgekrönten Animationen des Jahres 2024, die Künstler*innen erörtern Erzähltechniken, technologische Innovationen und ihr Engagement für gesellschaftlichen Wandel. Die Führung wird in englischer Sprache angeboten.
Freitag, 6. September 2024, 15:00 bis 16:30 Uhr, thematisiert Emiko Ogawa (Head of Prix Ars Electronica) „Künstlerische Aktionen an den Schnittstellen der Medienkunst“. Ihre Kurator*innenführung fragt nach den Wechselwirkungen zwischen Aktivismus, Technologien und dem kritischen künstlerischen Ausdruck in der globalen Medienkunstszene. Die Führung wird in englischer Sprache angeboten.
Samstag, 7. September 2024, 14:00 bis 15:30 Uhr, wirft Christl Baur (Head of Ars Electronica Festival) einen kuratorischen Blick auf die Prix Ars Electronica Ausstellung. Anhand der gezeigten Projekte gibt sie vor allem Einblick in künstlerische Praktiken. Die Führung wird in deutscher Sprache angeboten.
Die Prix Ars Electronica Award Ceremony
Die feierliche Preisverleihung des Prix Ars Electronica geht dieses Jahr am Donnerstag, 5. September über die Bühne. Die Preisträger*innen bekommen dann ihre Goldenen Nicas überreicht. Ebenfalls im Rampenlicht stehen an dem Abend die Preisträger*innen des S+T+ARTS Prize, des S+T+ARTS Prize Africa, des European Union Prize for Citizen Science, des Ars Electronica Award for Digital Humanity und der Initiative State of the ART(ist). Die Prix Ars Electronica Award Ceremony findet zum ersten Mal im Design Center Linz statt.
Die Prix Ars Electronica Foren
Samstag, 7. September 2024. Die traditionellen Prix Ars Electronica Foren finden 2024 erstmals im Rahmen des dreitägigen Symposiums zum Festivalthema statt. Am Samstag, 7. September 2024, kommen die Preisträger*innen zu Wort und sprechen gemeinsam mit Forscher*innen, Technolog*innen und Aktivist*innen – vor allem über KI und Kreativität. Nicht die Leistungsfähigkeit der Technologie, sondern ihr Potential im kreativen Prozess steht dabei im Mittelpunkt. Die Künstler*innen erzählen von Erfolgen und Misserfolgen beim Einsatz von KI, loten aus, wie ein nachhaltiges und inklusives Ökosystem für kreative KI aussehen könnte und diskutieren, was die KI-Ära für die aktuelle Definition von geistigem Eigentum und die darauf basierenden Geschäftsmodelle bedeuten könnte.
Traditionsreichster Medienkunstwettbewerb weltweit
Der Prix Ars Electronica ist der traditionsreichste Medienkunstwettbewerb der Welt. 1987 ins Leben gerufen, hat der Linzer Wettbewerb bis heute rund 90.700 Einreichungen verzeichnet. Sein Renommee rührt nicht davon, großen Namen einen weiteren Preis zu verleihen, sondern neue Trends aufzuspüren und jene Künstler*innen vor den Vorhang zu holen, die morgen in aller Munde sind. Tausende Arbeiten werden jedes Jahr gesichtet und auf die Frage hin untersucht, was Künstler*innen rund um die Welt beschäftigt, mit welchen Methoden und Technologien und mit wem zusammen sie arbeiten.
Plattform für weitere Wettbewerbe
Die Anziehungskraft des Prix Ars Electronica spiegelt sich nicht nur in den Einreichzahlen wider, sondern auch in neuen Kooperationen und Allianzen. Über die Jahre ist der Wettbewerb zu einer gefragten Plattform für Institutionen und Initiativen geworden, die – genau wie Ars Electronica – Grenzüberschreitungen zwischen unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft fördern und nutzen möchten.
2016 kam mit dem S+T+ARTS Prize die erste große Kooperation mit der Europäischen Kommission zustande. 2023 folgte mit dem European Union Prize for Citizen Science ein weiterer gemeinsamer Preis.
Auch mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten werden mittlerweile zwei Wettbewerbe auf der Bühne des Prix Ars Electronica durchgeführt: Der Ars Electronica Award for Digital Humanity sowie State of the ART(ist), eine Initiative, die Künstler*innen prämiert, die unter Gefahr für Leib und Leben arbeiten.
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Quelle: Pressemitteilung Ars Electronica Festival