Volker Pfüller: Kleiner Mann, was nun?

Figurine zu "Kleiner Mann, was nun" (Hans Fallada) für das Theater Neustrelitz 2008, Mischtechnik, 29,5 cm x 21 cm

Der Roman war 1932 ein Welterfolg, weil die Geschichte des Angestellten Johannes Pinneberg und seiner Frau Lämmchen sensibel die Ängste und Hoffnungen der Menschen nachzeichnete. Fallada schildert die Not und die Schmerzen des Individuums aus der Innenperspektive der Betroffenen und lässt sich auf das Fragile, Ungesagte in seinen Figuren ein. Das Hoffnungspotential ist beängstigend groß angesichts der bitteren Enttäuschungen und Abstürzen ins Leere.

Das Schicksal des Johannes Pinneberg wird in poetischen Bildern erzählt. Fallada rückt es weg ins Märchenhafte und schafft so eine Verallgemeinerung des Einzelschicksals. Fallada schildert die Bedrohung der Männerwelt; Männer, die nur durch die Geduld der Frauen gestärkt werden. Die Frauen spielen eine aktive Rolle, sie stützen die Männer und damit das System.

Das Volksmärchen vom kleinen Mann lebt auch von den skurrilen Figuren, die das Panorama mit vielen Farben ausleuchten. Fallada hat aus einem großen Fundus an Erlebtem geschöpft und starke Typen gezeichnet, die haften bleiben. Fallada bekennt sich zum wunderbaren Chaos des Lebens, das er selbst auch geführt hat. Er zwingt das Leben nicht unter eine Doktrin.

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Kunstwerk im Fokus

Zhao Bin im Dr. Erdel Verlag

Zhao Bin:  Lobin Kohl II

Öl auf Leinwand, 90 x 130 cm, 2015

Die Bilderserie "Lobin Kohl" ist ein neuer Schritt in der künstlerischen Entwicklung des chinesischen Künstlers Zhao Bin. Sie entstand während seines mehrmonatigen Aufenthalts in München im Jahr 2015. Zhao Bin arbeitet fast immer in Bilderserien. Er durchdringt ein Thema in mehreren Arbeiten, identisch im Format, ähnlich im Bildaufbau, harmonisch in der Farbpalette.

Mit dem Bildmotiv knüpft Zhao Bin an frühere Arbeiten an. Immer wieder eruiert er den kulturellen Austausch zwischen dem europäischen Abendland und seiner Heimat China. In dieser Serie konzentriert sich Zhao Bin auf die Oberflächlichkeit des interkulturellen Dialogs. Lediglich die Hüllen der Dinge dringen in den chinesischen Lebensraum ein. Gleich Statussymbolen für gehobenen Lifestyle. Die Protagonisten bleiben farblos. Ebenso die Bibliothek mit der Zurschaustellung einer elitären Beschäftigung mit der Kunst. Im starken Kontrast hierzu stehen der farbkräftige Gummibaum und die blutrote Zunge des Schoßhündchens.

Das Unverhältnis der Perspektive der chinesischen Gesellschaft auf die westliche Kultur findet seinen Widerhall im Bildaufbau. Das Interieur ist verzerrt. Es gibt keinen festen Standpunkt mehr, von dem aus die einzelnen Komponenten betrachtet werden könnten.

Weitere Arbeiten von Zhao Bin bei uns im Kunstshop: www.erdel-shop.de

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