Ornella Reni: Cartesio
Im 17. Jahrhundert siegt die Ordnung über das Chaos, die Regel über das Spiel und die Methode über den Zweifel. Der Mensch wird systematisch in den großen Schauspielen der Natur verortet. Die Rolle des Menschen als Zuschauer weitet sich aus zur universalen Beobachterposition. Dann ist er in der Lage, Ketten der Kausalität, Ketten der Wahrheit zu bilden. Descartes steht paradigmatisch für die mathematisch-geometrische Prägung des damaligen - und heutigen? - Weltbildes. Die Verinnerlichung des Autoritätsprinzips rückt den Menschen in die Rolle eines Künstlers, der seinen Körper, gleich einer Marionette, virtuos beherrscht. Dem philosophischen Konzept entspringt also endlich eine spezifische Handlungsstrategie, die sich zum gesellschaftlichen Raum in Bezug setzen lässt. Die Vorstellung von kontrollierten Leidenschaften beinhaltet die Idee der Kunst der beherrschbaren Masken.
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