Juan Fernando de Laiglesia: "Aller-Zyklus" - Urania

Juan Fernando de Laiglesia: "Aller-Zyklus": Urania (Astronomia), Talia (comedia) 2009, 100 x 70 cm, Mischtechnik

Die 9 Monde des "Aller-Zyklus" - dem galicischen Astronomen Aller gewidmet - korrespondieren mit den 9 griechischen Musen - ein poetisches Gleichnis unsterblicher Ideen mit den zeitlosen Monden - dabei raffiniert gemalt und voller spanischer Farbenfreude.

Urania - die Muse der Astronomie, abgeleitet von Uranos, dem Sternhimmelgott. Der Zyklus muß natürlich mit Urania beginnen, in der Harmonie der Sphären ist ihr der höchste Ton zugeordnet. Der weit entfernte Planet steht hier auf dem tiefen Blaugrund des Himmelsgewölbes. Leuchtend rot korrespondiert der Hintergrund Talias - der Muse der Komödie, welche selbst in hintergründigem Blaugrau aufscheint.

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Kunstwerk im Fokus

Figurine zu "Kleiner Mann, was nun" (Hans Fallada) für das Theater Neustrelitz 2008, Mischtechnik, 29,5 cm x 21 cm

Der Roman war 1932 ein Welterfolg, weil die Geschichte des Angestellten Johannes Pinneberg und seiner Frau Lämmchen sensibel die Ängste und Hoffnungen der Menschen nachzeichnete. Fallada schildert die Not und die Schmerzen des Individuums aus der Innenperspektive der Betroffenen und lässt sich auf das Fragile, Ungesagte in seinen Figuren ein. Das Hoffnungspotential ist beängstigend groß angesichts der bitteren Enttäuschungen und Abstürzen ins Leere.

Das Schicksal des Johannes Pinneberg wird in poetischen Bildern erzählt. Fallada rückt es weg ins Märchenhafte und schafft so eine Verallgemeinerung des Einzelschicksals. Fallada schildert die Bedrohung der Männerwelt; Männer, die nur durch die Geduld der Frauen gestärkt werden. Die Frauen spielen eine aktive Rolle, sie stützen die Männer und damit das System.

Das Volksmärchen vom kleinen Mann lebt auch von den skurrilen Figuren, die das Panorama mit vielen Farben ausleuchten. Fallada hat aus einem großen Fundus an Erlebtem geschöpft und starke Typen gezeichnet, die haften bleiben. Fallada bekennt sich zum wunderbaren Chaos des Lebens, das er selbst auch geführt hat. Er zwingt das Leben nicht unter eine Doktrin.

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