400 Monde ganz bewegt - Keplerzyklus


Mischtechnik auf kaschierter Schaumstoffplatte, Applikation, 2009

Die Freude an der Skulptur, die aus diesem Werk abzulesen ist, die Entdeckerlust, mit der eine Homomorphie von Objekt und Abbild ebenso analytisch wie expermientell hergestellt wird, wie es auch der Arbeit des Astronomen im 17. Jahrhundert entsprach, machen nicht nur den Gesamtzyklus, sondern auch jedes einzelne Stück daraus einzigartig.

Die Wandelbarkeit des Gesamtwerkes und aller seiner Teile im wechselnden Licht und in geänderter Perspektive steht dem Wandel des Sternenhimmels über uns in nichts nach. Es entspricht so der Meinung Keplers: "Mir kommen die Wege, auf denen die Menschen zur Erkenntnis der himmlischen Dinge gelangen, fast ebenso bewunderungswürdig vor, wie die Natur der Dinge selber." (Astronomia Nova, 1609)

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Kunstwerk im Fokus

Zhao Bin im Dr. Erdel Verlag

Zhao Bin:  Lobin Kohl II

Öl auf Leinwand, 90 x 130 cm, 2015

Die Bilderserie "Lobin Kohl" ist ein neuer Schritt in der künstlerischen Entwicklung des chinesischen Künstlers Zhao Bin. Sie entstand während seines mehrmonatigen Aufenthalts in München im Jahr 2015. Zhao Bin arbeitet fast immer in Bilderserien. Er durchdringt ein Thema in mehreren Arbeiten, identisch im Format, ähnlich im Bildaufbau, harmonisch in der Farbpalette.

Mit dem Bildmotiv knüpft Zhao Bin an frühere Arbeiten an. Immer wieder eruiert er den kulturellen Austausch zwischen dem europäischen Abendland und seiner Heimat China. In dieser Serie konzentriert sich Zhao Bin auf die Oberflächlichkeit des interkulturellen Dialogs. Lediglich die Hüllen der Dinge dringen in den chinesischen Lebensraum ein. Gleich Statussymbolen für gehobenen Lifestyle. Die Protagonisten bleiben farblos. Ebenso die Bibliothek mit der Zurschaustellung einer elitären Beschäftigung mit der Kunst. Im starken Kontrast hierzu stehen der farbkräftige Gummibaum und die blutrote Zunge des Schoßhündchens.

Das Unverhältnis der Perspektive der chinesischen Gesellschaft auf die westliche Kultur findet seinen Widerhall im Bildaufbau. Das Interieur ist verzerrt. Es gibt keinen festen Standpunkt mehr, von dem aus die einzelnen Komponenten betrachtet werden könnten.

Weitere Arbeiten von Zhao Bin bei uns im Kunstshop: www.erdel-shop.de

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