Regensburg, 17. August 2023
Die Einzelausstellung "Farben Europas" ist eine Hommage an die große Offenheit der Künstlerin Renate Christin, die sich die Dimensionen Europas in vielen Kunstaktionen erschloss. Leitmotiv der Ausstellung ist die besondere Farbqualtität ihrer Malerei, mit der sie ein farbiges Band durch ganz Europa zieht. Ihre Arbeiten wurden aus einem großzügigen Ideenkomplex heraus geschaffen, in der unerschütterlichen Hoffnung auf ein gemeinsames, humanistisch geprägtes Europa. Renate Christin möchte den Fremden, der ihr begegnet, nicht aufhalten oder gar festhalten, sie möchte ihn nur akzeptieren, so wie er ist und ihn auch wieder vorüberziehen lassen.
Die Ausstellung wird im artspace der Galerie Erdel gezeigt.
Dauer der Ausstellung: 24. September - 11. November 2023
Öffnungszeiten Galerie Erdel, Fischmarkt 3
Donnerstag und Freitag 11-17 Uhr und Samstag 11-15 Uhr und jederzeit gerne nach Absprache
Tel.: 0941.70 21 94
Mobil Wolf Erdel: 0170.31 80 748
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.erdel.de
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Als 1989 der Eiserne Vorhang fiel, war Renate Christin bereits eine etablierte Künstlerin. In ihrer neugierigen und offenen Art erfasste sie intuitiv, welche großen kulturellen Chancen in der Öffnung des osteuropäischen Raums lagen, der nun wieder Stück für Stück zugänglich wurde. Seit 1986 leitete sie das „Internationale Kunstforum Eichhofen“ und veranstaltete in dieser Funktion bereits 1991 ein deutsch-rumänisches Symposium im Schloß Eichhofen.
In den 1990er Jahren bereiste Renate Christin für zahlreiche Projekte ganz Europa: Salzburg, Florenz, Comune di Arezzo, Sardinien, Paris und sogar bis nach L’viv in der Ukraine. Auf diesen Reisen baute Renate Christin als Pionierin zahlreiche Beziehungen zu Künstlerinnen und Künstlern sowie Kunstinstitutionen auf. 1996 gründete sie mit Kolleginnen aus Salzburg, Florenz und Regensburg die Künstergruppe SaFiR.
Im gleichen Jahr wurde ihr der Kunstpreis der Masaryk’s Academy of Arts in Prag verliehen. Herausragende Kunstaktionen in dieser Zeit waren ihre Projekt „Europa-Straßen“ und „Gemeinsames Haus Europa“, für das Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher die Schirmherrschaft übernommen hatte.
Neugierig und experimentierfreudig
Renate Christins Offenheit gegenüber dem Anderen ist ihre ureigene Form der Lebensgestaltung. Für sie sind das Reisen, die Begegnungen, aber auch das Heimkommen ein essentieller Bestandteil ihres Lebens. „Das nur bei sich bleiben, räumlich und gedanklich, schließt neue Erfahrungen aus. Nach außen gehen erweitert den eigenen Horizont. Beides im Wechsel macht ‚sich finden‘ und andere verstehen.“
Bei ihren Aufenthalten an neuen Orten öffnet sich Renate Christin den Eindrücken und den Menschen, ist zugänglich für den Dialog. Dies spiegelt sich auch in ihrer Malerei wider. Das Merkmal der Vielschichtigkeit wird zum Kennzeichen ihres Werkes. In ihrer Malerei kondensieren sich ihre Impressionen auf eine intuitive Weise. Hier treffen Reflexion und gestisches Malen aufeinander. In ihren Bildern finden sich oftmals Artefakte ihrer Kunstaktionen, wie z.B. Karten oder Erde, teils sichtbar, teils von anderen Schichten überlagert. Renate Christins bevorzugte Arbeitsweise ist die der Collage, einer Technik, die ihrer spontanen Art entgegenkommt. Die Collageteile, die in Renate Christins Arbeiten auftauchen, dienen ihr als Zeitzeugen für ihren Aufenthalt und der kreativen Arbeit an diesem Ort. Charakteristisch für ihre Malerei ist es, dass in späteren Arbeitsgängen Teile ihrer Arbeiten von größeren Farbflächen überdeckt werden, meist in nur einer Grundfarbe, aus der Objekte und Gestalten hervortreten, wodurch feste Bezüge zum Raum aufgelöst erscheinen.
Die Farben Europas
Renate Christins Malerei ist suggestiv, assoziativ und offen. Renate Christin sagt, die ersten Bilder mit nur einer Hauptfarbe sind ganz traumwandlerisch entstanden. Die besondere Qualität der Grundfarbe rührt von sinnlichen Eindrücken auf ihren Reisen, von bestimmten Orten oder Landschaften. Ihr typisches Blau-Grün entstand in Rom, beim Anblick der Lichtstimmung an den sieben Hügeln, in Sardinien sei ihr das intensiv leuchtende Blau zum ersten Mal gelungen und ihr besonderes Rot etwa in Paris.
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Renate Christin arbeitet seit mehr als 40 Jahren als freischaffende Künstlerin in Sinzing bei Regensburg.
Von 2002 - 2008 war sie Vize-Präsidentin der Künstlerinnen-Vereinigung GEDOK und des European Council of Artists sowie weiterer Künstlervereinigungen (SAFiR, GRAZ u.a.). 1998 - 2005 arbeitet sie als Gastdozentin an der Libera Accademia di Belle Arti in Triest. Sie ist Trägerin des Kunstpreises der Masaryk´s Academy of Arts, Prag und war über 26 Jahre lang die künstlerische Leiterin des internationalen Kunstforums auf Schloss Eichhofen.
2002 erhielt sie den Nordgaupreis des Oberpfälzer Kulturbundes
2018 wurde Renate Christin mit dem Kulturpreis des Landkreises Regensburg für ihr Lebenswerk geehrt.
Ihre Arbeiten befinden sich in Museen in Deutschland sowie im europäischen Ausland und in vielen öffentlichen Sammlungen.
Weitere Informationen über Renate Christin finden sich auf https://www.erdel.de/index.php/renate-christin
Bildmaterial finden Sie unter: https://www.erdel.de/index.php/presse
Das Bildmaterial dürfen Sie gerne im Rahmen der Berichterstattung über die Ausstellung honorarfrei verwenden.