Ludwig Gebhard: Tätowierte Schönheit, Farblinolschnitt, 1996, Blattgröße: 70 x 50 cm, Druckfläche: 42 x 30 cm
Ein schwarzer Frauenkopf blickt den Betrachter en face regungslos an. Im Gesicht der Frau sind merkwürdige Zeichen zu sehen: Auf der rechten Wange wird ein Viereck durch drei parallele Linien überschnitten, auf der linken Wange überschneiden sich drei gekrümmte Linien. Sind das die Tätowierungen, von denen der Titel spricht? Gebhard hat eine "Schönheit"geschaffen, ein in der Kunstgeschichte beliebter Topos, der immer von einem Ideal ausgeht.
Die (weibliche) Schönheit, die erst durch die Hand des Künstlers entsteht - aber auch die weibliche Schönheit, die der Künstler als Inspiration für seine Kunst nötig hat. Hier kreuzen sichdie Linien - wie auf den Wangen der Schönheit.
(Text: Luise Finger (Auszug): Ludwig Gebhard - Linolschnitte und Radierungen, 2007, Dr. Erdel Verlag)
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