In der gesellschaftlichen Diskussion ist das Thema KI - künstliche Intelligenz - als Hilfsmittel in Produktion und Kommunikation längst angekommen und die Bedeutung von KI - Werkzeugen in einer Zeit, in der die Wertschöpfung sich immer stärker von der Produktion auf die Kommunikation verschiebt, kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Das zwingt zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik in einer Disziplin, deren Kernkompetenz die Kommunikation ist: Die bildende Kunst. KI - Kunst einfach nur zu belächeln oder als modische Schrulle zu betrachten, wird dem Thema sicher nicht gerecht - ihre Funktion, ihr Möglichkeiten, ihr Gefahrenpotential zu diskutieren, erscheint inzwischen jedenfalls sinnvoll und geboten.
Zur eigenen Information möchte ich einige (von mir zugegebenermaßen zufällig ausgewählte) Diskussionsbeiträge anbieten:
Das Handelsblatt vom 19.8.23 titelt: Künstliche Intelligenz: - Ki-generierte Kunstwerke krempeln den kunstmarkt um: -https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/kunstmarkt/kuenstliche-intelligenz-ki-generierte-kunstwerke-krempeln-den-kunstmarkt-um/28945678.html - und fürchtet: “Der Kunstmarkt könnte vor einem Umbruch stehen. Immerhin widmet das Handelsblatt dem Thema inzwischen eine ganze Beitragsserie!
Der österreichische Standard schwärmt schon im Januar 2023: Künstliche Intelligenz liefert Inspiration für bezaubernde Kunstwerke - -https://www.derstandard.de/story/2000142664557/erleichterte-inspirationssuche-ai-forschungsprojektverknuepft-kunstwerke
SWR-Wissen fragt: Kann Künstliche Intelligenz Kunst erzeugen? - https://www.swr.de/wissen/kann-ki-kunst-erzeugen-100.html
Kulturwest möchte wissen: Wer hat Angst vor künstlicher Intelligenz? - https://www.kulturwest.de/inhalt/im-stile-von/
Für eigene Recherchen sei (neben Wikipedia) die Anwendung Midjourney empfohlen - https://www.midjourney.com - dann auf "showcase" tippen! Hier kann man durch eine Vielzahl KI-generierter Bilder scrollen. Neben fotorealistischen Darstellungen, fiktiven Portraits, erstaunlich häufig auch Bilder, die man kunstgeschichtlich dem Surrealismus zuordnen würde. Durchgehend fällt die präzise und detailreiche Darstellung auf - kein Wunder, schließlich lässt sich die Genauigkeit und Detailtreue durch Erhöhung der Rechenzeit steuern, heute kein limitierender Faktor mehr.
Die weitere Einordnung ergibt sich aus der Genese dieser Bilder: Sie entstehen aus der Analyse von vorher eingespeisten Bildern, die - mit Beschreibungen der Merkmale versehen werden - was der Software die Ausarbeitung weiterer Bilder zum gleichen Themenkomplex und ähnlicher Stilrichtung ermöglicht.
In der Kunstgeschichte ist so etwas nichts Neues: Wo mit kunstgewerblichen Mitteln Produkte entstehen, die bestehenden besonders meisterlichen oder besonders beliebten Kunstwerken nachempfunden sind, werden solche Arbeiten gerne zur Dekoration oder Repräsentation benutzt: Man nennt das dann Kitsch.
Insoweit können wir das Handelsblatt beruhigen, welches fürchtet: "Der Kunstmarkt könnte vor einem Umbruch stehen" - der Umbruch an anderer Stelle ist jedoch vorstellbar und möglicherweise sogar wahrscheinlich: Auf dem Gebiet der Werbe - und Gebrauchsgrafik können KI - gestützte Grafiken und Bilder die Arbeit der sogenannten Kreativen in den Werbebüros übernehmen. Zu fürchten ist dabei vor allem wohl die Depravierung der Werbeeinschaltungen und ein weiterer Bedeutungsverlust in den Printmedien, was zu einer Beschleunigung des Niedergangs (der Printmedien) beiträgt.
Interessanter allerdings scheint mir die Untersuchung des Einflusses, den KI auf die Bildfindung von natürlichen Künstlern ausübt. Das soll hier demnächst besprochen werden. Bis dahin freue ich mich über Ihre Meinung zu dem Thema – entweder virtuell (mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - oder Facebook: Galerie Erdel artspace & Schaulager) oder persönlich bei einem Besuch der Galerie – artspace Erdel am Fischmarkt 3 oder Schaulager Galerie Erdel am Schallern 4 – im schönen Regensburg. (w.e. September 2023)