Volker Pfüller: Der zerbrochene Krug

Volker Pfüller: Szene aus "Der zerbrochene Krug" 2006, Kreide, Acryl, 39 cm x 31 cm

"Die Linien des Lebens sind verschieden /
Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen."

Das Publikum beurteilte Kleists Stück "Der zerbrochene Krug" nach der Uraufführung am Weimarer Hoftheater am 2. März 1808 als abgeschmackt und langweilig. Da half es auch nichts dass Goethe höchstselbst Regie führte. Heinrich von Kleist war gar nicht erst anwesend. Die zahlreichen Misserfolge hatten sein Selbstbeswusstsein nachhaltig angekratzt. Goethe waren schon bei der Lektüre Zweifel über den Erfolg des Stücks beim Publikum gekommen, doch tat er sein möglichstes, um das Stück dem Publikum näher zu bringen. "'Der zerbrochene Krug' hat außerordentliche Verdienste, und die ganze Darstellung dringt sich mit gewaltsamer Gegenwart auf. Nur schade, dass das Stück auch wieder dem unsichtbaren Theater angehört."

Mit dem "unsichtbaren Theater" meinte Goethe die dramaturgische Form des Enthüllungsdramas, in dem nach und nach ein vergangenes Geschehen ans Licht kommt. Das Vorbild dafür war "König Ödipus" von Sophokles - auch für Kleist, denn nicht zufällig hat sein Dorfrichter einen Klumpfuß wie Ödipus und ermittelt wie dieser gegen sich selbst. Aber im Unterschied zum Helden der antiken Tragödie weiß Adam genau, dass er der Schuldige ist. Seine Versuche, den Hals aus der Schlinge zu ziehen, machen ihn zur komischen Figur und ist von vielen großen Charakterdarstellern gespielt worden. Heute ist das Stück keineswegs mehr 'unsichtbar', sondern gehört zu den meistgespieltesten Stücken.

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Kunstwerk im Fokus

Ursula Bolck-Jopp: Tu es belle

Ursula Bolck-Jopp: Tu es belle
Ölpastell auf alten französischen Schulheften
20 x 15 cm, 2016

Die Magie fraulicher Würde und Schönheit - so könnte man die Serie "Tu es belle"- "Du bist schön" herkömmlich beschreiben.

Wer sich aber mit dem Werk von Ursula Bolck-Jopp beschäftigt, lernt die vielfachen Bedeutungsebenen ihrer Bilder kennen. Oberflächlich betrachtet ist es zunächst eine diskursive Aussage über die in den Medien vorherrschende Reduktion der Frau auf Körpermaße und sekundäre Geschlechtsmerkmale. Mit wenigen Strichen reiht sich die Bilderserie in die Diskussion der Kunstgeschichte ein, in welcher der Begriff der (weiblichen) Schönheit in den letzten Jahrtausenden radikale Veränderungen erfahren hat - von der "Venus von Willendorf" bis zu "Twiggy".

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