Dirk Streitenfeld: Dichterin

Dirk Streitenfeld: Der Dichter und die Dichterin
Öl auf Leinwand, 60 x 90 cm, 2016.

“Be always drunken.
Nothing else matters:
that is the only question.
If you would not feel
the horrible burden of Time
weighing on your shoulders
and crushing you to the earth,
be drunken continually.

Drunken with what?
With wine, with poetry, or with virtue, as you will.
But be drunken.

And if sometimes,
on the stairs of a palace,
or on the green side of a ditch,
or in the dreary solitude of your own room,
you should awaken
and the drunkenness be half or wholly slipped away from you,
ask of the wind,
or of the wave,
or of the star,
or of the bird,
or of the clock,
of whatever flies,
or sighs,
or rocks,
or sings,
or speaks,
ask what hour it is;
and the wind,
wave,
star,
bird,
clock will answer you:
"It is the hour to be drunken!”
― Charles Baudelaire, Paris Spleen


Öffnungszeiten

Mittwoch bis Freitag: 11- 17 Uhr 
Samstag: 11-15 Uhr und nach Vereinbarung

Kontakt: 0941 - 70 21 94 und
Mobil 0170 - 31 80 748

Mail: wolf@erdel.de

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Kunstwerk im Fokus

Volker Pfüller: Figurine zu "Der Diener zweier Herren" (Carlo Goldoni) am Theater Erfurt 2000, Mischtechnik, 41,8 cm x 30 cm

"Inmitten meiner Arbeiten und Beschäftigungen stört mich ein Brief aus Venedig auf und bringt mein ganzes Blut und alle meine Lebensgeister in Aufruhr - ein Brief von Sacchi. Er war nach Italien zurückgekehrt, hatte erfahren, dass ich in Pisa sei, und bat mich um ein Lustspiel; ja, er teilte mir gleich den Stoff mit, den ich, ganz frei meiner Phantasie folgend, bearbeiten sollte.

Welch eine Versuchung für mich! Sacchi war ein ausgezeichneter Schauspieler, das Theater war meine Leidenschaft gewesen; ich fühlte in mir die alte Liebe aufkeimen, dasselbe Feuer, dieselbe Begeisterung wie einst. Den Stoff, den er mir vorschlug, was "Der Diener zweier Herren". Ich sah, wie ich die Handlung des Stückes und den Hauptschauspielers am besten verwenden konnte; es juckte mich in allen zehn Fingern, mich wider einmal an einem Stück zu versuchen.

Ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte ... Die Prozesse, die Klienten kamen in Mengen ... Aber mein armer Sacchi ... Ach was, nur noch dieses eine Mal ... Aber nein ... Aber ja ... Kurz und gut, ich schrieb, ich antwortete, ich sagte zu.

Am Tag arbeitete ich für das Gericht und in der Nacht für das Theater; ich beendete das Stück und schickte es nach Venedig - niemand weiß etwas davon, nur meine Frau war eingeweiht, hatte sie doch soviel zu leiden wie ich; ach, ach, ich durchwachte Nächte." (Carlo Goldoni: Geschichte meines Lebens)

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