Pressetext Heiner Riepl: "Die intime Welt der Farbigkeit" 7.10.-25.11.2023 SchaulagerErdel

Regensburg, 27. September 2023

 

Man meint, man würde Heiner Riepls Werk gut kennen, diese fein austarierten Arbeiten, in denen Farbe und Form in einem besonderen Rhythmus schwingen und eine starke sinnliche Prsäenz ausstrahlen. Doch wer Heiner Riepls Ausstellungstätigkeit der letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat, erlebt immer wieder Überraschungen.

Am 3. Oktober 2023 feiert Heiner Riepl seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass zeigt Galerist Wolf Erdel eine Auswahl von Arbeiten, die dem Künstler besonders am Herzen liegen: Neues, Besonderes und Feines.

Die Ausstellung wird am Samstag, 7. Oktober um 19 Uhr im Schaulager der Galerie Erdel eröffnet und läuft bis zum 18. November 2023. Heiner Riepl ist zur Eröffnung anwesend.

Öffnungszeiten des Schaulagers der Galerie Erdel, Am Schallern 4
Donnerstag und Freitag 11-17 Uhr | Samstag 11-15 Uhr und jederzeit gerne nach Absprache
Tel.: 0941.70 21 94
Mobil: Wolf Erdel: 0170.31 80 748
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.erdel.de

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Malerei als existentielles Erfahren

Das Malen ist für Heiner Riepl existentiell. In der Malerei lotet er eigene Erfahrungshorizonte aus. Eine der Selbstaussagen, die Heiner Riepls künstlerisches Tun wohl am treffendsten auf den Punkt bringt, lautet: „Was ist schauend mit mir los?“ In der Malerei verarbeitet Heiner Riepl philosophische Fragestellungen. Malerei als Weg zur Klärung des Denkens, Malerei als Raum der Freiheit. So kommt es nicht von ungefähr, dass Heiner Riepl sich in der Materialität der Ölfarbe so zuhause fühlt. Der Faktor Zeit ist hier ganz wesentlich: Die Entstehung eines Bildes ist stets auch Ausdruck seiner Gedankenwelt. Gestaltungsphasen wechseln sich ab mit Trocknungszeiten. Auch spontanes Weiterarbeiten ist möglich, so dass Impulse in das sich Formende eingearbeitet werden können. Der Zufall als reizvoller Risikofaktor. Weil das Malen selbst nicht vom Intellekt gesteuert ist, sondern über die Farbe intuitiv diejenigen Kräfte Ausdruck finden, die Heiner Riepl im Innersten beschäftigen. So ist jedes Bild eine persönliche Haltung zur Welt. Ein Bild für diese Zeit, und gleichzeitig steht jede Arbeit von Heiner Riepl auch immer im Verhältnis zur gesamten Bilderwelt.

In der Entwicklung seinen Œuvres zeigt sich in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel. Neben den malerischen Flächen, die oftmals so wunderbar zusammenklingen, finden sich nun auch Arbeiten, in denen die Linie dominiert, schwungvoll, dynamisch, nicht unähnlich den Flammen eines offenen Feuers. Oder in anderer Farbpalette wolkengleich, diffuser als man es bisher von ihm gewohnt war. Es scheint, als würden die Ordnungsprinzipien in den Hintergrund treten, als könnten die ordnenden Kräfte weniger Wirkung entfalten. Selbst in den neueren Farb-Form-Kompositionen scheinen die Fliehkräfte jegliche Begrenzung zu sprengen, weit über den schlichten weißen Rahmen hinaus, der so typisch ist für die Arbeiten von Heiner Riepl.

Gerät die Welt aus den Fugen? Das wäre zu kurz gedacht. Wahr ist, dass Heiner Riepls kritisches Nachdenken über die Welt ihren ästhetischen Widerhall in seinen Bildwelten findet. In der Kritik steht nicht die Begrenztheit des Menschen an sich, sondern wie Heiner Riepl es nennt, die „Schmalgeistigkeit“. Die kosmischen Dimensionen, die uns durch fantastisches Bildmaterial in immer besserer Qualität erschlossen werden, haben wir geistig noch nicht assimilieren können, so seine These. Unsere Denkschemata des Zusammenlebens orientieren sich immer noch am antiken Zuschnitt: Kriegerische Eroberungen, Anhäufung materieller Reichtümer, Streben nach Ruhm in der Nachwelt. Kunst aber kann den Kosmos antippen und die antike Enge weiten. Heiner Riepls intrinsische Motivation des Malens liegt genau darin begründet, Ausdrucksformen zu finden, die es uns ermöglichen, alte Folien beiseite zu schieben und neu überdenken zu lernen. Heiner Riepl möchte unserem – durch Technik erweiterten Sinnesapparat – ein Medium zur Verfügung stellen, das in der Lage ist, unser Denken zu stimulieren und zur Expansion anzuregen. Daher geht es in seinem malerischen Werk nie um das Abbild einer erkennbaren Welt, nie um die Erzählung einer Geschichte, sondern um die schöpferische Konstante des Zusammenklangs des Menschen mit dem Kosmos.

Heiner Riepls künstlerisches Werk ist geprägt von einer hohen geistigen Offenheit und dem Wissen, dass die Wiederholung des Alten, des Bewährten zu einem schönen, aber leeren Idyll verarmt. Da bewegte man sich dann auf dem Feld der bloßen Darstellung. Heiner Riepls Werk aber lebt aus der Fülle, aus der Fülle des Wandels. Daher auch die Bedeutung des Zufalls. Nicht aus Mangel an Inspiration, sondern aus dem zugrundeliegenden Prinzip der Schöpferkraft ihren Raum, ihr ihren Lauf zu lassen.

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Vita
Heiner RieplGeboren 1948 in Kelheim (Niederbayern)
Studium an der Universität Regensburg: Philosophie, Geschichte und Wissenschaftsgeschichte (M.A.)
Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg: Freie Malerei bei Prof. Ernst Weil (Meisterschüler)
Seit 1980 freiberuflicher Maler

Preise
2006 Nordgaupreis des Oberpfälzer Kulturbundes
1994 Kulturförderpreis Ostbayern
1986 Kulturförderpreis der Stadt Regensburg
1982 Förderung der Bayerischen Staatsregierung für Künstler und Publizisten (Debütantenpreis)

Gremien
1985-1989 Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz
1988-2013 Leiter des Oberpfälzer Künstlerhauses Schwandorf
1995-2013 Auf- und Ausbau des internationalen Künstleraustausches in den Bereichen Bildende Kunst, Komposition und Literatur
(12 Partnerinstitutionen, 20 Stipendien jährlich) im Auftrag der Stadt Schwandorf
1990-1993 Vorsitzender des Landesberufsverbandes Bildender Künstler Bayern
1990-2008 Mitglied im Gutachterausschuss für Bildende Kunst im Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
2004-2012 Mitglied im Ausstellungsausschuss des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg
2013-2016 1. Vorsitzender des Förderverein Oberpfälzer Künstlerhaus, Schwandorf
2018-2021 2. Vorsitzender des Kunst- und Gewerbevereins, Regensburg

Über Heiner Riepls Werk

Heiner Riepls künstlerisches Werk ist von einem rhythmischen Form- und Farbverständnis geprägt. „Und dann kommt der Moment, an dem du siehst. Dann hört das Konzipieren auf“, sagt Heiner Riepl. Der Impuls des Malens kommt bei Heiner Riepl oft aus einem spontanen Seherlebnis. In seinen abstrakten Bildern finden Farbe und Form ein Gleichgewicht, das diesem ursprünglichen Seherlebnis nachspürt. Seine Malerei lebt von der Spannung der Farbklänge und der Rhythmik der Form. „Eine Farbe allein erzeugt keine Farbigkeit. Ich sehe Farbe immer in Relation zu anderen Farbtönen.“ Heiner Riepls Bilder lassen diesen Prozess des Erlebens von Farbe sichtbar und nachvollziehbar werden. Daraus beziehen sie ihre “Schönheit, die den Menschen aus der Schwere des Erdenlebens herauszieht“ (Zitate Heiner Riepl).

Die 90er Jahre waren geprägt von monochromen formalen Arbeiten. Streng, aber intensiv in ihrer räumlichen Wirkung. Nachdem die Begrenzung durch die Zweidimensionalität der Leinwand überwunden war, konnte Heiner Riepl befreit mit der Vielfalt der Farbwirkungen experimentieren: In der Malerei und auch in der Druckgrafik. Das Spektrum erscheint nach wie vor groß und vielversprechend.  Seit über vier Jahrzehnten zeigt Heiner Riepl in der Komposition von Farben und Formen eine beeindruckende eigene Ausdrucksform und einen spezifischen Blick auf die Welt.

Einzelausstellungen (Auswahl)

2019 "Die Erforschung von Farbe und Form"
Archäologisches Museum der Stadt Kelheim

2017 "Malerei und Grafik. Arbeiten aus den letzten zwei Jahrzehnten"
Kulturhaus Spital, Hengersberg

2014 "Für Heraklit"
Galerie Peter Bäumler, Regensburg

2014 "Malerei - Raum der Freiheit"
Kunst- und Gewerbeverein Regensburg

2011 "... Und erhalte dir die Farben... / aus der Bayernhymne"
Galerie Erdel, Regensburg

2008 "Malerei und Grafik"
Oberpfälzer Künstlerhaus, Schwandorf (Katalog)

2005 Städtische Galerie Leerer Beutel, Regensburg (Katalog)


Öffnungszeiten

Donnerstag und Freitag: 11- 17 Uhr 
Samstag: 11-15 Uhr und nach Vereinbarung

Kontakt: 0941 - 70 21 94 und
Mobil 0170 - 31 80 748

Mail: wolf@erdel.de

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