Auf dem Ars Electronica Festival 2017 wurde GLUON - die Plattform für Kunst und Wissenschaft vorgestellt. Was ist seither passiert?
Ein kleiner Zwischenbericht.
Elf Künstler aus Brüssel reflektieren über die Zukunft der Stadt und des sozialen Zusammenlebens im Zeitalter der Digitalisierung.
Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung verläuft so, dass der Trend eindeutig zur Verdichtung des Wohnraums in Städten geht, werden die ländlichen Räume unter Bevölkerungsschwund zu leiden haben. Global betrachtet, leben derzeit bereits über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten und Forscher rechnen damit, das im Jahr 2050 bereits bis zu 70% aller Menschen in Großstädten leben werden.
Bislang betrachteten die meisten Wissenschaftler die Technologie als allumfassende Lösung für soziale Herausforderungen, die von zunehmenden Migrationsbewegungen und Urbanisierungsprozessen ausgelöst werden. Die Diskussion um die "Smart City" und die Anwendung neuer digitaler Technologien im urbanen Raum wurde in Forscherkreisen weltweit als Katalysator gefeiert, der er vielen Menschen ermöglicht, ihren Wohlstand und ihr Wohlergehen zu steigern.
Bislang beschränkt sich die Anwendung digitaler Technolgie allerdings lediglich auf Energiesysteme, Mobilität und die Optimierung von Gebäuden. Allesamt geprägt von einem rein technokratischen Fokus. Bislang werden psychologische Effekte, philosophische Fragen, ethische Aspekte, soziale und politische Veränderung aufgrund der Verstädterung und der Digitalisierung kaum in den Blick genommen.
Die teilnehmenden Künstler machen sich Gedanken um die Frage, was eine wünschenswerte "intelligente" Stadt im Zeitalter der Digitalisierung ausmacht. Die ausgewählten Kunstwerke verfolgen eine kritische und künstlerische Vision, die dazu ermuntern soll, Städte wieder menschlicher und origineller und individueller zu machen. Vielleicht tragen die Arbeiten der Künstler auch dazu bei, einen Paradigmenwechsel herbeizuführen.
Teilnehmende Künstler: Frederik De Wilde, Christoph De Boeck, Pierre-Jean Giloux, Maarten Vanden Eynde, Younes Baba-Ali, Beat Streuli, Jan De Cock, LAb(au), Annemie Maes, Joanie Lemercier, Julien Maire
Kuratoren: Stéphanie Pécourt and Christophe De Jaeger
Kooperationspartner: BOZAR und GLUON mit der Unterstützung der Regierung der Region Brüssel, MAAT, EDF Foundation, Joint Research Centre